1.

Es liegt ein Dörflein still und klein am Tor zum Bohnental, erwacht am Morgen im Sonnenschein, fern von Kohle und Stahl.

 

4.

Gehetzte Menschen in Gedanken zerstreut suchen Ruhe in unseren Wäldern, ihr Herz sich an der Natur erfreut, am duftenden Grün der Wiesen und Felder.

 

7.

Junge Menschen sich zärtlich umarmen, unterm Lindenbaum beim Mondenschein, den Frühling des Lebens kann man nicht tarnen, so war es schon früher, es wird immer so sein.

 

2.

Eine Kirche auf dem Hügel steht, Glockenklang schallt durch das Tal Menschen sammeln sich zum Gebet, feiern das hl. Opfermahl.

 

5.

Der Bussard seine Kreise zieht hoch überm Kirschholzwald, Amseln singen ihr Liebeslied, des Kuckucks Ruf erschallt.

 

8.

Wir reichen in Freundschaft euch allen die Hände, als Nachbarn seid ihr uns gut bekannt, Dorf ist für euch kein Ort der Fremde, ihr seid alle mit uns verwandt.

 

3.

Unter der Linde plätschert der Brunnen läßt uns erinnern an vergangene Zeit, in blühenden Zweigen die Bienen summen, o herrliche Heimat, welch schönes Kleid.

 

6.

Abendfriede liegt überm Tal, leise säuselt der Wind, verblaßt ist der letzte Sonnenstrahl, die Nacht über Dorf beginnt.

 

9.

Seid herzlich willkommen ihr lieben Gäste und bringt uns euer Ständchen dar, wir wünschen allen Freude am Feste hier im schönen Dorf an der Saar.

 


Dorf Orts-Chronik

Fern von den großen Industriebetrieben und vom Lärm unserer Städte liegt im nördlichen Teil des Saarlandes der z.Z. 342 Einwohner zählende Ort Dorf. Er ist ein Teil der Großgemeinde Schmelz und ist der nördlichste Zipfel des Kreises Saarlouis. Dorf gehörte wahrscheinlich schon immer zur Pfarrei Limbach. Am Tor zum Bohnental gelegen, haben seine Einwohner gute Kontakte zu den Nachbarorten Limbach, Neipel und Lindscheid. Von Überroth kommend eilt der Talbach, der die Grenze zwischen Dorf und Neipel bildet, nach Limbach der Prims entgegen.Bäume und Sträucher zieren seinen Lauf,, und das Rauschen der spielenden Wellen ist wie ein endloses Lied. Früher verdienten sich die Bewohner unseres Ortes ihren Lebensunterhalt fast ausschließlich in der Landwirtschaft. Als im Jahre 1898 der Eisenbahnbetrieb im Primstal aufgenommen wurde und die Ver­bindungen zu den Industriemetropolen sich in den folgenden Jahren immer mehr verbesserten, wurde der Arbeitsplatz in der Kohlen- und Stahlindustrie und auch in anderen Industriezweigen immer beliebter.
Der Gemeindebezirk Dorf hat eine Gemarkungsfläche von 218 ha und eine Hö­henlage von 275 - 400 m. Er baut sich weitgehend nördlich des Talbachs in leichter Hanglage auf. Der vom Streß des Alltags geplagte Mensch kann hier in Gottes schöner Natur erholsame Stunden verbringen. Er kann über eine gute Straße wandern und die auf einem Höhenrücken versteckten Dörfchen Altland und Vogelsbüsch besuchen. Von unseren Höhen hat man herrliche Ausblicke. Im Norden sieht man Weiskirchen und den Hunsrück mit den höchsten Erhe­bungen des Saarlandes. Im Osten ragt der Schaumberg und im Süden der Hox­berg bei Lebach in die Höhe. Der naturverbundene Mensch steigt vom Dorfer Berg hinab ins Sollbachtal, eines der schönsten Täler des Saarlandes. Hier, wo einmal die Grenze des Saargebietes war, trifft man auf ein munteres kleines Bächlein. Alte Buchen-, Eichen- und Fichtenbestände beschatten uns auf dem Weg durch das Tal. Am Talausgang nach Limbach zu erwarten uns zwei herrliche Fischweiher zu einer gemütlichen Rast. Hier kann man tief einatmen und sich erholen in einer bezaubernden stillen Landschaft. Wer auf dem Rückweg einer Wanderung zum Schloß Dagstuhl und seiner Ruine den Kreislauf etwas aufmuntern will, besucht die Wassertretanlage am Waldborn in Lindscheid. Kehrt er dann nach Dorf zurück, so findet er in beiden Gasthäusern die nötige Erfrischung und eine Stärkung für den hungrigen Ma­gen. Der Wanderer wird am Ende seiner Wanderung durch die Welt der Natur feststellen: wer mit offenen Augen die Heimat sieht, einen Blick für die Schön­heiten der Natur und ihrer Lebewesen besitzt, sein Herz nicht für sich allein hat, sondern auch für den Mitmenschen, der wird sein Heimatdorf und seine Um­gebung lieben und sich dort immer geborgen fühlen.

Entstehungszeit

In seinem Buche: »Das Landkapitel Merzig« vertritt der Professor für trierische Kirchengeschichte Dr. Pauly den Standpunkt, daß Dorf zusammen mit Scheuern und Neipel in der Zeit der germanischen Landnahme, also um das Jahr 500 nach Christus, entstanden ist.
In diese Zeit verlegt man allgemein die Entstehungen der Siedlungen, in deren Name die Silbe »dorf« vorkommt. 

Ortsname

Der Ortsname Dorf erklärt sich von selbst. Allerdings gibt es ihn in der so selbst­gewissen Form Dorf ohne jeglichen erklärenden oder relativierenden Zusatz, wie das Postleitzahlenverzeichnis der Deutschen Bundespost zeigt, in der Bun­desrepublik Deutschland nur zweimal. 

Ortsgeschichte

Die erste Jahreszahl, die über Dorf bekannt ist, ist das Jahr 1282. In diesem Jahr verkaufte der Edelknecht Nikolaus von Waderellen (Wadrill) mit Zustimmung seiner Frau Ida und seiner Kinder das Erbgut in Dorf an den Edel­knecht Ludevic von Tholegya (Tholey). Bei diesem Kaufakt waren als Zeugen zugegen: der Priester von Waderellen, der Priester B. von Tholegya und der Pastor W. von Limbach. Daß der Pastor von Limbach Zeuge war, läßt mit ziem­licher Sicherheit vermuten, daß Dorf als Filiale schon zur Pfarrei Limbach ge­hörte.
Im Jahre 1570 wird Dorf als zur Pfarrei Limbach gehörend genannt; 1585 wird für die Kasse des Ober-Haupt-Rechners zu Bingen in Dorf Türkensteuer er­hoben, 1588 erscheint in der Liste der Schaftbesitzer von Limbach der Stephan zu Dorff und 1602/3 unter den zum Frondienst auf der Schaumburg verpflich­teten Leuten der Bastgen zu Dorf.
Die Ortsgeschichte dürfte sich so gestaltet haben, daß der ursprünglich zu Lothringen gehörende Ort, der wahrscheinlich schon im 14. Jahrhundert be­stand, sehr früh über Sötern an die Herrschaft Dagstuhl kam, zu der er im 16. und auch noch im 17. - 18. Jahrhundert gehörte und dort zum Hochgerichts­bezirk Schwarzenberg. Zu diesem Bezirk gehörte u.a. auch Primsweiler. Inter­essant ist, daß es im 17. Jahrhundert auch eine Meierei Dorf gab. Durch die französische Besetzung 1793 und die Besitzergreifung, die bis 1814 dauerte, ergaben sich verschiedene Änderungen in der Verwaltung. Dorf ge­hörte damals mit Lindscheid zur Mairie Neunkirchen/Nahe und vor der Ein­gliederung nach Preußen, zur Zeit der österreichisch-bayerischen Landesad­ministration, gehörte
es zur Bürgermeisterei Neunkirchen/Nahe, Kanton Wadern, Kreis Birkenfeld. Dorf wurde mit der endgültigen Verwaltungseintei­lung und der Schaffung der Bürgermeisterei Bettingen und deren Zuweisung zum Kreis Saarlouis dieser neuen Verwaltungseinheit zugeschlagen, der es bis zur Bildung der Großgemeinde Schmelz am 1.1.1974 angehörte. Nunmehr ist es ein Teil dieser Gemeinde. 

Abgaben

Eine Liste aus dem Sötern-Dagstuhlischen Steuerregister über die Türkensteuer im Jahre 1585 nennt uns für ein Jahr die Namen der Einwohner von Dorf. Darin
heißt es: »Anno 1585 den 23. Februar Türkensteuer dem Herrn Ober-Haupt-Rechner und Innehmern zu Bingen lauth aufgangen Schreibens geliffert, wie
nachfolgt, und sich vollendet in anno 1585«.
Mayr Glas                                            3 Thaler  

Theobaldt daselbst                               2 Thaler, 2 Batzen  
Johannen Clos                                      3 Thaler  
Mathis Bodt von Dorff                         1 alter Thaler  
Juncker Steffen                                   30 Batzen  
Mathis Lindtscheid                             10 Batzen  
Michels Johann von Dorf                      6 Batzen

Die begütertsten Einwohner von Dorf waren der Mayr Glas und der Johannen Clos.

1588 hat der Stephan zu Dorf Anteil am Lothringer Schaft in Limbach. Im Jahre 1602/3 macht zusammen mit den Limbachern der Bastgen zu Dorf Frondienst auf der Schaumburg in Tholey.

1666 ist der Matheis Clos Meier von Dorf. Er ist Dagstuhler Untertan.
1670 ist das Schaftfeld in Dorf in Händen folgender Einwohner:
Meyers Matheis                                  besitzt 2 Vogteien (Güter)

Johannen Johenngen                           besitzt 2 Vogteien

Fruren Clos                                        besitzt 2 Vogteien

Dufschen Matheis                               besitzt 1 Vogtei

Mit Fuhrwerken fuhren die Dorfer Bürger ihre Abgaben, die sie zu leisten hatten nach Dagstuhl. Bevor sie in Dagstuhl einfuhren, mußten sie die Wagenräder mit Lumpen umwickeln, damit sie keinen Lärm erzeugten. Machten sie denoch Lärm, so wurden die Fuhrleute verprügelt.

Hexenprozeß gegen einen Bewohner von Dorf

Im Frühjahr 1603 zeigten die Einwohner von Dorf den dort wohnenden Steffen Junker wegen Zauberei an. Sie konnten nichts über bestimmte Verfehlungen sagen und führten in ihrer Anzeige nur allgemein aus; es sei ein »offenes Ge­schrei«, daß viele auf den Burgen Grimburg, Büschfeld, Schwarzenberg und Schaumburg hingerichtete Zauberer und Zauberinnen den Steffen Junker als Mitschuldigen angegeben hätten. Deshalb wäre er auch geflüchtet und über ein Jahr von Weib und Kindern fortgeblieben, jetzt aber zurückgekehrt.
Steffen Junker wurde am 26. April 1603 verhaftet und auf Burg Liebenstein ins Gefängnis geworfen. Bei seiner Vernehmung beharrte er darauf, daß er un­schuldig sei. Da erschienen am 4. Juni 1603 der Hochgerichtsherr von Dorf, Conrad von Sötern und sein Vetter, Ludwig Alexander von Sötern, ein Notar, der Hochgerichtsmeyer und die Kläger aus Dorf auf der Burg Liebenstein (bei Hoffeld nördlich von St. Wendel).

In aller Gegenwart wurde der Angeklagte noch einmal befragt. Aber er lehnte ein Schuldbekenntnis ab. Er blieb auch bei seiner Unschuldsbeteuerung, als er »1 1/2 oder 2 Stunden in Tortur gestellt wurde« (gefoltert wurde). Als am nächsten Tag er abermals gütlich befragt, und da er weiterhin jedes Schuldbe­kenntnis ablehnte, wurde er erneut »in die Folter gestellt und von der Erde auf­gezogen mit Durchlegung einer Stange zwischen den Zehen und Bindung der Zehen, auch mit fernerer Tortur und Qual bedroht«.  Aber Junker blieb standhaft, und so wurde das Verfahren eingestellt. Wahr­scheinlich ist der Prozeßverlauf durch ein eingeholtes Rechtsgutachten beein­flußt worden.  
Jedenfalls gelobten am 8. Juni 1603 Steffen Junker und sein Sohn Hans für sich und seine Geschwister Uhrfehde. Das heißt, sie versprachen unter Eid, sich nicht an dem Hochgerichtsherren, seinen Verwandten, den Beteiligten und den Klägern zu rächen. Daraufhin wurde Steffen Junker wieder freigelassen.

 

Scheffer Maria

Mitten im 30-jährigen Krieg zwischen 1631 und 1648 lebte in Dorf eine Witwe, die Scheffer Maria hieß. Scheffer heißt soviel wie Schäfer. Ihr Mann war wohl der Dorfer Schafhirt gewesen. Beim Tode ihre Mannes mußte sie an ihren Lan­desherren das sogenannte Besthaupt bezahlen. Diese Zahlung war Pflicht, weil durch den Tod des Mannes dem Landesherren eine Arbeitskraft für den Fron­dienst verloern.
An der Cholera, die im Jahre 1866 ausgebrochen war, starben etwa 20 Men sehen. An einem Tag sollen eine Mutter mit ihren drei Töchtern beerdigt worden sein. Am 10. Februar 1870 wurden durch einen Brand 11 Häuser von Dorf einge­äschert.
Durch ein schweres Gewitter wurde am 27. Juli 1895 die ganze Ernte vernichtet. Das Jahr 1921 soll das heißeste Jahr seit 1846 gewesen sein. In Dorf wurden am 28. Juli 35,2 Grad im Schatten gemessen. Im Jahre 1936 wurde in Dorf die Feuerwehr gegründet.  
Durch einen Waldbrand (Großenwald) am 25. März 1938 fielen 9 Morgen Wald den Flammen zum Opfer.  
Im Juni 1948 brach in Dorf die Maul- und Klauenseuche aus. Sie dauerte 2 bis 3 Monate. Vom 26. Juni bis 11. Juli war die Schule geschlossen.  
Das Männerquartett Laetitia Dorf-Neipel wurde im Spätherbst 1950 ins Leben gerufen.
Gründungsjahr des Tischtennisvereins Dorf war das Jahr 1974.
Die Einweihung des Dorfbrunnens vor der Schule fand am 27. Mai 1979 statt.
Der Kinderspielplatz neben der Kirche wurde im Sommer 1980 fertiggestellt.

 

Urteil gegen die Gemeinde

Da die Gemeinde Dorf keinen Gemeindewald besaß, glaubte sie, von der Holz­lieferung befreit zu werden. Die Gemeinde wurde aber am 28.3.1831 vom Land­gericht Trier verurteilt, an Stelle des Holzes jährlich 42, -Mark zu zahlen. Gegen dieses Urteil legten folgende Bürger Berufung ein:

1.  Nikolaus Wendeis      2.  Matthias Ruschel     3.  Peter Kiesen

4.  Johann Trenz             5.  Josef Ruschel          6.  Peter Junker

7.  Johann Wendeis        8.  Johann Junker          9.  Peter Josef Bach 

10.  Johann Philippy      11. Johann Jäckel sen.   12.  Michel Johann

13.  Johann Jäckel jun.   14.  Peter Fries

Diese Berufung wurde am 28.4.1832 vom Appellationsgericht Köln verworfen und das Trierer Urteil bestätigt.

Ein Spion aus Dorf

Einige Monate vor dem 1. Weltkrieg 1914 - 18 und auch noch während der ersten Kriegsmonate wurden die Bahnhöfe, Brücken und Tunnels vom Land­sturm streng bewacht. Auf dem Bahnhof in Limbach stand ein Kommando von 17 Mann. Sie sollten die Spionage der Franzosen verhindern. Die Wachen gingen streng gegen alle verdächtig aussehende Person vor. Innerhalb der Ort­schaften wurden alle Rad und Autofahrer angehalten von hierzu bestellten Orts­einwohnern, die Tag und Nachtwache hatten. Konnte ein Fremder sich legi­mitieren, so durfte er seine Reise fortsetzen. War das nicht der Fall, so wurde er eingesperrt, bis die Behörden Beweise für die Richtigkeit seiner Angaben besaßen. Daß bei übereifrigen oder allzu ängstlichen Wachtposten allerhand harmlose Leute und Wesen als Spione angesehen wurden, ist leicht begreiflich. Dazu folgendes Beispiel.

Eine stockfinstere Nacht. Ein Wachposten auf dem Bahnhof von Michelbach hört ein Geräusch. Er horcht auf! Jetzt vernimmt er deutlich Schritte. Wie behutsam sie sich nähern! Dem Posten wird es unheimlich. Er packt sein Gewehr fester und ruft: »Halt! Wer da?«, keine Antwort. Langsam aber stetig nähern sich die Schritte. Ein 2. Halt donnert dem Ankömmling entgegen. Er bleibt nicht stehen. Es folgt ein 3. Halt. Derselbe Mißerfolg. Jetzt legt der Po­sten das Gewehr an: »Er oder ich!« und die Schüsse krachen. Gleichzeitig ertönt ein entsetzlicher Schrei, dann ein dumpfer Fall, ein letztes - Grunzen. Die Wachtmannschaften eilen mit Laternen herbei, um den Spion zu besehen. »Eine Sau!« Von allen Seiten stimmt man in lautes Gelächter ein. - Am anderen Tag bekam der Bauer Scheid aus Dorf die Nachricht, sein Schwein, das sich am  Tage vorher verlaufen hatte, sei als Spion auf dem Bahnhof in Michelbach er­schossen worden. Schattertriescher, es waren Ihrer erst wenige nahmen sich danach der Sau an. Übrig blieb für den Bauern nichts mehr. Wirklich ein merkwürdiger Spion!

Besondere Ereignisse

An der Cholera, die im Jahre 1866 ausgebrochen war, starben etwa 20 Men sehen. An einem Tag sollen eine Mutter mit ihren drei Töchtern beerdigt worden sein. Am 10. Februar 1870 wurden durch einen Brand 11 Häuser von Dorf einge­äschert.
Durch ein schweres Gewitter wurde am 27. Juli 1895 die ganze Ernte vernichtet. Das Jahr 1921 soll das heißeste Jahr seit 1846 gewesen sein. In Dorf wurden am 28. Juli 35,2 Grad im Schatten gemessen. 
Im Jahre 1936 wurde in Dorf die Feuerwehr gegründet.Durch einen Waldbrand (Großenwald) am 25. März 1938 fielen 9 Morgen Wald den Flammen zum Opfer.
Im Juni 1948 brach in Dorf die Maul- und Klauenseuche aus. Sie dauerte 2 bis 3 Monate. Vom 26. Juni bis 11. Juli war die Schule geschlossen. 
Das Männerquartett Laetitia Dorf-Neipel wurde im Spätherbst 1950 ins Leben gerufen.
Gründungsjahr des Tischtennisvereins Dorf war das Jahr 1974.
Die Einweihung des Dorfbrunnens vor der Schule fand am 27. Mai 1979 statt.
Der Kinderspielplatz neben der Kirche wurde im Sommer 1980 fertig gestellt.

 Der Kirchenbau

Es sind im II. Weltkrieg gefallen aus Dorf:

Dewes Alois

am 15.08.1941

in Rußland

21

Jahre

Dewes Paul

am 17.11.1941

in Trier

20

Jahre

Längler Alfred

am 16.11.1943

in Rußl. (Dnjepropetro.)

29

Jahre

Altmeyer Martin

am 10.09.1944

in Italien (M. Cassino)

21

Jahre

Lösch Theo

am 30.03.1945

bei Heidelberg

19

Jahre

Philippi Hans

tödl. verunglückt

in russ. Gefangenschaft

21

Jahre

Es sind vermißt:

 

 

 

 

Groß Stefan

seit 1943

in Rußland (Stalingrad)

21

Jahre

Philippi ernst

seit 1943

in Rußland

20

Jahre

Johann Anton

seit 17.02.1944

in Rußland

24

Jahre

Jäckel Alois

seit Sommer 1944

in Italien

29

Jahre

Paulus Bernhard

seit 26.06.1944

in Rußland (Bobruisk)

32

Jahre

Lösch Leo

seit Juli 1944

in Rumänien

21

Jahre

Altmeyer Josef

seit 07.01.1945

in Rußland

20

Jahre

Scholl Alois

seit 28.02.1945

in der Tschechoslowakei

38

Jahre

Thies Albert

seit April 1945

in Rumänien

35

Jahre

Die Schule in Dorf

Vor 1914 mußten die Dorfer Kinder nach Limbach in die Schule gehen, so wie es heute wieder der Fall ist. In diesem Jahr zählte Dorf 40 Häuser mit 230 Ein­wohnern. Fast in jedem Haus war ein Junggeselle
Nach langem Bemühen wurde der Gemeinde Dorf gestattet, sich vom Schul­verband Limbach zu trennen und ein eigenes Schulhaus zu bauen. Es lag an­fanglich im Sinne der Königlichen Regierung, die Gemeinden Dorf, Neipel und Lindscheid zu einem Schulverband zu vereinigen. Zwischen den genannten Ge­meinden war aber in dieser Sache keine Einigung zu erzielen Im Jahre 1912 wurde mit dem Bau des Schulhauses begonnen. Am 21.10.1913 wurde die notdürftig hergestellte Wohnung in der Schule durch den ersten Lehrer Ferdinand Görtner aus Trier bezogen. Seine Mutter und seine Schwe­stern wohnten auch in der Schule. Sogleich wurde auch der Unterricht aufge­nommen. Eingeweiht wurde die Schule am 23.10.1913
Während des 1. Weltkrieges war der Schulbesuch sehr spärlich und unregel­mäßig. Der sehr beliebte Lehrer Ferdinand Görtner mußte bereits am 3.8.1914  
in den Heeresdienst eintreten. Groß war die Trauer als die Nachricht kam, daß Lehrer Görtner am 23.9.1914 gefallen sei. Die Schulkinder brachen in Tränen aus, und die Gemeinde versammelte sich in der Schule zum Rosenkranzgebet. Als Vertreter für Lehrer Görtner kommen Lehrer Lauer wöchentlich 10 und Lehrer Wilhelmy wöchentlich 12 Stunden von Limbach nach Dorf. Ab 19.10.1914 leitet Lehrerin A. Holz die Schule bis zum 17.9.1918. Nach ihr kommt Lehrer Heinrich Finkler, aber erst am 9.12.1918. In der Zwischenzeit ist der Unterricht wohl ausgefallen, Vertretungsvermerke sind keine aufzufinden. Lehrer Finkler wird während einer längeren Krankheit in der Zeit vom 1.3. -31.7.1921 von Lehrer A. Hottong vertreten.
Nach der Versetzung von Lehrer Finkler machen die Limbacher Lehrer Lauer und Wilhelmy wieder Vertretung bis zum 1.1.1922. Jetzt kommt Lehrer Peter Trouvain nach Dorf. Er bleibt bis zum 20.3.1926 und wird während einer Krank­heit vom 16.5.1925 bis zum 11.7.1925 von Lehrer Nikolaus Gläsener vertreten. Der Nachfolger Trouvains ist Lehrer Bastuck, der vom 9.7.1926 bis 28.11.1931 die Schule leitet.
Nach ihm kommt Lehrer Winn, der bis zum 8.9.1933 unterrichtet. Sein Nachfolger ist Lehrer Wilhelm Mohr, der diese Stelle bis zu seiner Einberufung am 6.12.1939 hat.
Im Verlauf des 2. Weltkrieges wechseln die Lehrpersonen häufig. Lehrer Joseph Birtel aus Dillingen ist Nachfolger von Mohr. Nach ihm kommt Lehrer Brocker, der aber nur 3x wöchentlich unterrichtet. Die übrige Zeit unterrichtet er weiter in Limbach, wo er seine Stelle hat. Am 1.10.1941 kommt dann Lehrer Paul Müller, der offensichtlich alle seine Stunden in Dorf hält. Er verläßt Dorf am 8.12.1942. Sein Namensvetter Eugen Müller übernimmt nun die Stelle mit einem Teil seiner Stunden. Die restlichen Stunden unterrichtet er weiter an der Hauptschule in Schmelz, wo seine Planstelle ist. Er wird am 3.10.1943 zur Wehrmacht einberufen. Bis zum 19.4.1944 unterrichten nacheinander Lehrerin M. Borsenberger und M. Jung. Ab diesem Datum wird die Schule von Limbach aus mitverwaltet. Sie ist damit praktisch ein Teil der Limbacher Schule. Lehrer Jost hält wöchentlich 4x Unterricht mit Schwerpunkt im 1. und 2. Schuljahr, da wie er in einem Eintrag vermerkt die Klasse seit Juli 43 praktisch keinen Unter­richt hatte«
Ab 8.5.1944 sollen nun die Kinder nach Limbach zur Schule gehen. Die Dorfer aber » streiken «. Sie schicken ihre Kinder nicht nach Limbach. » Nur das Kind des Lehrers kommt zur Schule «. In dieser Situation kommt ein Erlaß der Schul-behörde gerade richtig; er ordnet an, daß alle Schulen der Landes vom 18.5. -18.6.1944 geschlossen bleiben. In dieser Frist wird der » Schulstreik « offensichtlich zur Zufriedenheit der Dorfer Eltern beigelegt. Die Kinder gehen nun wieder in » ihre « Schule in Dorf, da der Weg nach Limbach wegen der Fliegerangriffe zu gefährlich geworden ist. Die Schule wird aber weiter von Limbach aus verwaltet. Lehrern Jost hält den Unterricht. Am 4.9.1944 nimmt Lehrerin Dewald ihren Dienst in Dorf auf. Aber erst ab 1.10.1945 kann man wieder von einem geregelten Schulbetrieb in Dorf sprechen. Nach dem Krieg gibt es nun andere Ursachen für Schulausfall. So ist in der Zeit vom 10.1.1947 bis 3.3.1947 kein Unterricht wegen Mangels an Heizmaterial. Das kommt noch öfters vor. Nach Lehrerin Dewald kommt Lehrer Havener und bleibt bis 15.6.48. Jetzt kommt Lehrer Mohr wieder an seine alte Stelle nach Dorf zurück und bleibt bis zum 29.4.1950.

Sein Nachfolger ist Lehrer August Kühn aus Gresaubach, der nun die Geschicke der Schule fast 19 Jahre leitet. Er kommt am 2.5.1950 und verläßt sie zu Ostern 1969 » ungern « wie er selbst in der Schulchronik vermerkt. Zu Ostern 1961 wird die bis jetzt einklassige Schule zweiklassig. Sie hat zu diesem Zeitpunkt 23 Buben und 26 Mädchen (26.5.1960). Die Klassen 1-4 führt Lehrerin Elisabeth Low, die Klassen 5-8 Lehrer Kühn, der Schulleiter. Lehrerin Low (Becker) bleibt 1 Jahr. Ihre Nachfolgerin ist Lehrerin Gerda Lang (Dahlem), die letzte Schulleiterin von Dorf. Bereits zu Ostern sollen die Klassen 7-9 nach Limbach » zentralisiert « werden. Wegen Raummangels in Limbach wird das aber fallengelassen bis zur Fertigstellung der neuen Limbacher Schule. Nachdem ab 1.10.1967 die Klassen 7 bis 9 in die » Mittelpunktschule « nach Limbach transportiert werden, verbleiben in Dorf nur noch 39 Kinder. Diese Zahl ist nun zu gering, um auf Dauer 2 Klassen zu erhalten. So muß Frau Dahlem (Lang) ab 1.11.1967 bereits einen Teil ihrer Stunden in Limbach halten.
Ab 15.4.1969 ist Lehrerin Dahlem (Lang) dann allein in Dorf und mit Schreiben vom gleichen Datum mit der » Wahrnehmung « der Schulleitergeschäfte beauf­tragt
Zu Allerheiligen 1969 feiern dann die Kinder wehmütig den letzten Schultag in Dorf, denn sie sollen nach Allerheiligenferien alle nach Limbach umgeschult werden. Während der Ferien jedoch erhält Lehrerin Dahlem (Lang) ein Schreiben, daß die Auflösung der Dorfer Schule bis auf weiteres aufhebt. Erst zu Ostern 1970 wird die Dorfer Schule dann geschlossen.
Ob diese Zentralisierungsmaßnahmen wirklich » zum Wohle der Kinder « waren, wird die fernere Zeit noch zu zeigen haben.

Der Kirchenbau

Als die Nachbarpfarreien Bettingen und Hüttersdorf nach dem 2. Weltkrieg Ka­pellen gebaut wurden, wurde auch in Dorf der Wunsch nach einer eigenen Kir­che laut. Im Jahre 1950 wurde ein Kirchenbauverein gegründet unter dem Vor­sitz des Bürgermeisters Peter Johann.
Durch Schenkungsvertrag vom 24.4.1951 wurde von der Zivilgemeinde Dorf das benötigte Gelände vor Langenstein, 12,57 ar, erworben. Die Eintragung im Grundbuch Lebach, Band 6, Blatt 252, erfolgte am 4.11.1953. Der Bauplan wurde von Architekt Klauck in Schmelz entworfen. Die Finanzierung geschah durch den Kirchenbauverein, die Zivilgemeinde und durch monatliche Haus­sammlungen. Die Erstellung der Kirche kostete etwa 9 Millionen Franken. Eine Haussammlung in der ganzen Pfarrei erbrachte 150 000 Franken. Mit viel Fleiß und großer Opferbereitschaft hatten die Dorfer Bürger die Bau­steine in Kirschholz gebrochen und mit Ortsgespannen kostenlos zur Baustelle gebracht. In freiwilliger Gemeinschaftsarbeit hatten Männer und Frauen, Jungen und Mädchen die grundlegenden Arbeiten bewältigt. 
Die Vollmacht zur Benedizierung (Einweihung) des Grundsteins, der von Hein­rich Längler aus Limbach hergestellt wurde, gab die Bischöfliche Behörde am 24.4.1953. Am hl. Pfingstfest 1953 erfolgte dann unter Beteiligung der ganzen Pfarrgemeinde die feierliche Grundsteinlegung mit anschließendem Volksfest. Definitor Kiefer aus Lebach vollzog die Grundsteinlegung, da der Dechant ver­hindert war. Der Ortspfarrer Jakob Massing hielt die Begrüßungsansprache. Alle kulturellen Vereine wirkten zur Verschönerung des Festaktes mit. Im Herbst des gleichen Jahres wurde das Richtfest gefeiert und das Dach fertig. Die Einweihung der Filialkirche in Dorf fand am 7. Juli 1957 durch Dechant Molter aus Pachten bei tropischer Hitze statt. Definitor Maas aus Gresaubach begleitete den Dechanten bei der Segnung der Kirche, während Pfarrer Mas­sing den Kirchenchor beim mehrstimmigen Miserere dirigierte. Im Levitenamt  sang der Männergesangverein Dorf-Neipel unter der Leitung von Lehrer August Kühn die »Deutsche Messe« von Schubert.
Unter den Gästen waren ein Vertreter der Regierung, Landrat Schmitt, der frü­here Amtsvorsteher Lochems und sein Nachfolger Maas. Pastor Feldges, der frühere Seelsorger von Limbach, war durch einen Sterbefall am Erscheinen ge­hindert. Die Kirche wurde dem hl. Josef, dem Arbeiter, geweiht. Auf dem Fest­platz neben der Kirche fand bei herrlichem Wetter die weltliche Feier statt. Der Reingewinn des Festes (Kollekte, Eintrittsgelder, Verlosung und Verkauf von Getränken) betrug 430 000 Franken.
Von den 9 000 000 Frs., die bis zur Fertigstellung der Kirche aufgebracht wur­den, haben die Regierung und der Kreis 2,5 Millionen Frs. bezahlt. Bauunternehmer Wendeis aus Limbach war großzügig und hatte auf seinen Unternehmerzuschlag verzichtet. Somit wurde die Kirche in Dorf schuldenfrei erstellt. Eine große Tat für das kleine Dorf.
Da unsere Pfarrkirche ein neues Geläut erhielt, bekam Dorf die alte Schutz­engelglocke von Limbach geschenkt. Möge ihr Ruf zum Gebet und zum hl. Opfermahl in unserer Gemeinde nie verstummen und immer offene Herzen fin­den. Wir wollen auch in Zukunft unser Gotteshaus würdig erhalten, dort unseren Glauben stärken, um daraus die Kraft zu nehmen, eine lebendige christliche Gemeinde zu sein.